Widerstandsliteratur

Die Klassiker der christlichen Freiheitslehre

Diese Schriften bilden den Kern der reformatorischen Widerstandstheologie – vom Gehorsam mit Grenze bis zur Herrschaft des Gesetzes über den Fürsten. Gemeinsam zeichnen sie die Geburtslinie moderner Freiheitsrechte nach:

  • Martin Luther – Von weltlicher Obrigkeit
    Grundtext der Zwei-Reiche-Lehre: Gehorsam ja – aber nur, solange die Obrigkeit Gottes Gebote nicht verletzt.
  • Heinrich Bullinger – Von der Obrigkeit
    Betonung der Verantwortung der Regierenden: Macht ist Dienst, nicht Herrschaft; Obrigkeit bleibt Gott rechenschaftspflichtig.
  • ThĂ©odore de Bèze – Vom Recht der Obrigkeiten ĂĽber ihre Untertanen
    Entwickelt das Prinzip des „niederen Magistrats“: Untere Amtsträger dürfen und sollen dem Tyrannen widerstehen.
  • Stephen Junius Brutus – Eine Verteidigung der Freiheit gegen Tyrannen
    Begründet das doppelte Bundesverhältnis zwischen Gott, Volk und Fürst – Widerstand als Treue, nicht als Rebellion.
  • Johannes Althusius – Politik methodisch geordnet
    Systematisiert das reformierte Staatsdenken: Freiheit durch Bund, Föderation und gegenseitige Verpflichtung.
  • George Buchanan – Vom Recht der Herrschaft unter den Schotten (1579)
    Schottische Parallelentwicklung: Der König steht unter dem Gesetz – und kann abgesetzt werden, wenn er es bricht.
  • Samuel Rutherford – Lex, Rex – Das Gesetz und der FĂĽrst
    Kulmination der Linie: Nicht der König ist Gesetz, sondern das Gesetz König. Grundlage des modernen Verfassungsstaates.