Jegliche Autorität in Kirche, Ökonomie (Familie, Wirtschaft etc.) und Politik (zivile Gemeinschaftsordnung), die nicht im Widerspruch sondern Übereinstimmung mit Gottes Wort und der Vernunft ist, ist eine wahrhafte, geheiligte Verordnung Gottes, deren Werke gefallen ihm, machen den Gläubigen gottgefällig, ordnen die Zivilgemeinschaft mit äußerer Disziplin und sind zur Anbetung Gottes geeignet. Die Autoritäten sind dabei verschieden, sollen nicht vermischt werden, mit eigenem Zweck, eigener Aufgabe, jeweiliger Über- und Unterordnung, eigenem, verschiedenartigem Recht, eigenständiger Autorität, vernünftigen Gesetzen, Vorschriften, einander helfend, alle mit dem Ziel der Erkenntnis Gottes und des Heils oder wenigstens einer sekundären Art des Wohlergehens.
– Abstract aus Kapitel 3 (Gesetz) und Kapitel 7 (Politik und Ökonomie) des Magdeburger Bekenntnis
Das Magdeburger Bekenntnis wurde von den Beteiligten in einem erstaunlichen Drama verfasst und unterzeichnet, in der die Frage aufgeworfen wird, wie rechtschaffene Menschen auf diejenigen reagieren sollten, die Macht und Autorität ausüben, wenn diese ungerechte oder unmoralische Gesetze oder Verordnungen erlassen.
Das Magdeburger Bekenntnis ist ein wichtiges historisches Werk, denn die Magdeburger waren die ersten in der Geschichte der Menschheit, die in lehrmäßiger Form dargelegt haben, was erst später als die Lehre vom niederen Magistrat bekannt wurde.
Die Magdeburger Pastoren schrieben und unterzeichneten das Bekenntnis kurz vor der 13-monatigen militärischen Belagerung der Stadt durch Kaiser Karl V.
Die Lehre vom niederen Magistrat besagt, dass, wenn die höhere oder übergeordnete Obrigkeit ein ungerechtes oder unmoralisches Gesetz oder Dekret erlässt, der untere oder niedere Magistrat sowohl das Recht als auch die Pflicht hat, den Gehorsam gegenüber der übergeordneten Behörde zu verweigern.
Pastor Matt Trewhella
St. Crispin’s Day
Milwaukee, Wisconsin
Zusammenfassung des Bekenntnisses hier.